Für wen mag wohl der Tisch mit Austern, Früchten und Konfekt gedeckt sein, der auf dem Stillleben von Osias Beert zu sehen ist? Die Bildhauerin Christiane von Schilling führt Deutschlernende durch die Staatsgalerie und ist überzeugt, dass solche Fragen Hemmschwellen abbauen und die Teilnehmer anregen, Deutsch zu sprechen. Symbole, die Künstler in ihren Werken nutzen, sind international verständlich. Mit einfachen Fragen zu den Ausstellungsstücken lockt von Schilling die Teilnehmer aus der Reserve und bringt sie gleichzeitig dazu, die eigene Situation zu reflektieren. So verknüpfen Geflüchtete fast zwangsläufig Max Beckmanns „Reise auf dem Fisch“ mit ihrer eigenen Fluchtgeschichte. Nachdem die Nationalsozialisten 1933 Beckmanns Kunst als „entartet“ bezeichnet hatten, musste sich dieser ins Private zurückziehen und später in die USA emigrieren. Von Schilling bezeichnet das Museum als idealen Ort, um Kultur und Sprache zu vermitteln. Susanne Kohlheyer, die das Projekt „Sprache lernen im Museum“ koordiniert, möchte das Museum als alternativen Lernort etablieren und betont die Staatsgalerie als „offenes Haus für alle“.
Die finanzielle Unterstützung durch die Klett Gruppe ermöglicht das Fortbestehen des 2010 ins Leben gerufenen Projekts. Das Sponsoring des Projekts ergänzt das Portfolio des sozialen Engagements der Klett Gruppe, die schon seit längerem in der Flüchtlingshilfe aktiv ist. 2015 hat die Klett Gruppe eine langfristig angelegte Patenschaft für ein Stuttgarter Flüchtlingsheim übernommen. Die Hilfe erfolgt finanziell, personell sowie durch Sachspenden. Im Rahmen der Patenschaft werden zudem Praktikums- und Ausbildungsplätze für Flüchtlinge aus der Unterkunft geschaffen. Damit sprachliche Integration gelingt, unterstützen die Sprachenverlage der Klett Gruppe durch ihr spezielles Fachwissen im Bereich Deutsch als Fremdsprache und Deutsch als Zweitsprache.
Weitere Informationen finden Sie unter www.staatsgalerie.de.